Gert Fabritius
Gewiss ist nur: Fabritius
Kunst ist Ausdruck tief empfundener
Leidenschaften und Visionen, die er mit
Hilfe kulturell längst etablierter Chiffren
und Symbolen zu eigenen Mythologien
verbindet. Die augenzwinkernde Distanz
zu sich selbst,“ die meine Gedankengänge
auf das Absurde zuführt, bannt die Gefahr
rhetorischer Leere, die bei den häufigen
Anspielungen auf Literatur und Kunst,
deren Meister und Mythen nicht von der
Hand zu weisen ist. Wenn schon scheitern,
dann immer besser und leichter scheitern“,
das bleibt Kunst- und Lebensmotto eines
Künstlers, der sich in seinem Schaffen
dem Humanen in seiner Grundsätzlichkeit
verschrieben hat, dem Leben zwischen
Bangen, Hoffen, Zagen mit all seiner
Erfüllung und seinem Scheitern.
Nehmt euch [auch mich und meine Kunst
nicht so ernst gibt das Tagebuch (15. März 2009),
dem der es durchblättert, mit auf den Weg.
Und bei der künstlerischen Selbstbetrachtung
paraphrasiert er dann noch Salomo:
Der Gerechte erbarmt sich seines [mythologischen] Viehes (10. Juli 2009).
Irmgard Sedler